Group Exhibition
Fathers Chariot/THE FALL
23.03-06.05.2023

Artists - Clare Barrow, Billie Clarken, Fjorsk, Nadine Lohof, Sally von Rosen, Tim Rosenbaum. 

Mitten auf dem Boden im Atelier der Malerin Nadine Lohof liegt ein offenes Paket voller salamiähnlicher Würste. Daneben stehen Farbtuben, über den Boden verteilt sind offene Kataloge und Bücher. Großformatige Bilder lehnen an den Wänden, darüber hängen kleine. Durch das Fenster dringt gräuliches Februarlicht. Ich treffe Lohof in ihrer verwinkelten Atelierwohnung in Berlin-Prenzlauer Berg. Zu dem Zeitpunkt unseres Gesprächs sind es noch zwei Tage bis zur Eröffnung der Gruppenausstellung Father’s Chariot/THE FALL der Galerie von Racknitz + Baer, die Arbeiten von Lohof in Berlin zeigt. „Die Ahle Wurst haben mir meine Eltern aus Kaufungen zugeschickt.“ Diese luftgetrocknete nordhessische Wurscht oder Worscht wird traditionell aus Schweinefleisch hergestellt. „Ahle“ heißt sie, weil sie „alt“ ist, also lange gereift. Die Würste liegen bereit für ihre Performance Mental Ragout x Bistro Bernstein des Hauses Ehr’ ist Gastlichkeit, die Lohof vor der Eröffnung in den Räumen der Galerie im privaten Kreis aufführt. Zusätzlich zu ihren Bildern werden Reste der Performance in der Ausstellung gezeigt.

Lohof ist ab Mitte der 1980er Jahre zwischen Wald und Fachwerkhäusern, eine halbe Autostunde von der documenta- Stadt Kassel entfernt, aufgewachsen. Auf einem Bild, das hinter mir an der Wand lehnt, prangt in Schreibschrift der Name ihres Heimatorts. In ihren jüngeren Arbeiten ist Kaufungen vermehrt Sujet. „Ich finde es dort eigentlich ziemlich unheimlich“, sagt sie. Lohof ist als Kind einer Handwerkerfamilie in einer ehemaligen Mühle aufgewachsen, umgeben von Äckern und Bauernhöfen. Ihre Oma wohnte nebenan. „Ich habe mich dort immer beobachtet gefühlt.“ Mit 18 zieht sie aus, fliegt als Model um die Welt und kommt 2003 der Liebe wegen nach Berlin. Letztes Jahr hat sie ihr Studium der Malerei in Hamburg bei Jutta Koether abgeschlossen. Seit anderthalb Jahren ist sie nicht nur Künstlerin, sondern auch alleinerziehende Mutter einer Tochter, die seitdem den Rhythmus ihres Arbeitens bestimmt […]

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